Dell G3223D Test
Stimmige Preis-Leistung zum Zocken?

Tobias

monitorfindr Redaktion

Als studierter Technikjournalist schreibt Tobi gerne und regelmäßig über die bunte Welt von Fernsehgeräten & Co. Weitere Interessen: Musik, Autos, Gaming, Fußball

Dell G3223D — Tolle Farben und hohe Bildfrequenz

Wenn ihr einen großen Gaming-Monitor mit weiter Farbraumabdeckung sucht, dann ist der Dell G3223D definitiv einen Zwischenstopp wert. Das Modell aus der 32-Zoll-Riege zeigt eine schnelle Reaktionszeit und punktet besonders im Bereich der Farbdarstellung. Ein Leuchtdichtenmonstrum ist das Display mit von uns gemessenen 461 Nits zwar nicht, bringt Helligkeitsspitzen aber dennoch anständig zur Geltung.

Die geringere QHD-Auflösung des Panels bringt keinen echten qualitativen Nachteil und bietet eurem Rechner zusätzliche Luft, um die hohe Bildrate von bis zu 165 Hertz besser auszuschöpfen. Besonders Freunde flinker Genres wie Ego-Shootern und Rennsimulationen kommt das zugute. Beim Kontrast liegt eher ein durchschnittlicher Wert an, der während unseres Tests aber kaum wesentlich ins Gewicht gefallen ist.

Kleinigkeiten wie die fehlende Pivot-Funktion oder etwas mehr Spielraum in Sachen Ergonomie trüben den wirklich guten Gesamteindruck nur geringfügig. Mit aktuell etwa 400 Euro ist der G3223D zwar kein echtes Schnäppchen, der Kaufpreis ist für die gebotene Leistung trotzdem absolut im Sollbereich.

Pro
  • Schöne Farbdarstellung
  • Großer QHD-Bildschirm
  • Hohe Bildrate zum Zocken
  • Flinke Reaktionszeit
  • Gute Bedienbarkeit
  • Stabilder Stand
Kontra
  • Durchschnittlicher Kontrast
  • Ohne Daisy Chain
  • Pivot-Feature fehlt
  • Keine internen Boxen verbaut

Eure Ausweichmöglichkeiten zum Dell G3223D

Wenn ihr auf etwas Ergonomie verzichten könnt und leichte Abstriche bei der Bildwiederholfrequenz hinnehmt, bekommt ihr mit dem Lenovo G32qc-10 einen deutlich günstigeren QHD-Monitor gleicher Größe. Der Gigabyte G32QC bietet euch ein Curved Display für etwas weniger Geld. Dafür bewegt sich dieser Gaming-Bildschirm in puncto Spezifikationen nicht ganz auf dem Niveau des Dell G3223D.

Ordentliche Fertigungsqualität beim Dell G3223D

Der kleine Bruder des — bereits von uns getesteten — Dell G3223Q lässt sich unkompliziert und in kurzer Zeit von eben noch verpackt in einen betriebsbereiten Zustand bringen. Dafür sorgt der schnell zusammengebaute Standfuß, den wir auch schon vom Q-Modell her kennen.

Überhaupt weißt der G3223D viele Parallelen zum deutlich teureren 4K-Modell auf. Angefangen bei der Farbgebung und dem Design bis hin zur Menüführung. Glücklicherweise übernimmt die D-Serie damit auch viele Eigenschaften der deutlich kostspieligeren Q-Variante. Mögliche Einsparungen, die Dell in diesem Punkt vorgenommen hat, konnten wir bei unserem Testgerät nicht feststellen.

Dell G3223D Front
Der Eindruck eines echten Gaming-Monitors wird — zumindest von vorne — nicht vermittelt.

Im Klartext heißt das: Ein gut verarbeitetes Kunststoffkleid in Anthrazit mit ausreichend viel Stabilität durch den massiven Standfuß, mit innenliegender Metallkonstruktion und eine schlichte Kabeldurchführung auf der Rückseite umhüllt das knapp 32 Zoll große 16:9 Flat-Display.

Von vorne mutet das Modell damit nicht unbedingt an, ein echter Gaming-Monitor zu sein und könnte so auch gut und gerne als „einfacher“ Office-Bildschirm durchgehen. Auf der Rückseite sieht das Bild dann schon etwas wilder aus.

Trotz nominell gleicher Bildschirmdiagonale ist die QHD-Ausführung im Vergleich zur Q-Variante über einen Zentimeter breiter und bringt über 3,5 Kilogramm mehr auf die Waage.

Dell G3223D — Ergonomischer Spielraum geht in Ordnung

Bereits ab Werk bewegen sich die ergonomischen Einstellungsmöglichkeiten auf einem guten Niveau. Dadurch könnt ihr den Bildschirm des Dell G3223D mit durchaus genügend Spielraum auf eure Sitzposition hin abstimmen. Bedeutet: Insgesamt 10 Zentimeter in der Höhe verstellen, bis zu 30 Grad in jede Richtung schwenken und immerhin noch mit einem Radius von 26 Grad kippen.

Probleme könntet ihr bekommen, wenn euer Schreibtisch vergleichsweise niedrig ist oder ihr den G3223D als zusätzlichen Monitor an einen bereits bestehenden angleichen wollt. In diesem Fall habt ihr aber stets die Option, auf externe Lösungen wie einen großen Schwenkarm zu setzen.

Je nach Halterung könnt ihr den Monitor so auch nachträglich mit einem Pivot-Feature ausstatten, auf das ihr sonst verzichten müsst. Montiert wird das Ganze über den verbauten VESA MIS-D Standard.

Dell G3223D Ergonomie Einstellungen
Der Einstellungsrahmen hätte gerne noch etwas größer ausfallen können.

Schnelle und intuitive Navigation

Über ein sogenanntes On-Screen-Display, das ihr über einen rückseitigen 5-Wege-Joystick auf der von euch aus rechten Unterseite ansteuert, findet die Bedienung statt. Übersichtlich aufgeräumt hangelt ihr euch so zügig und recht intuitiv durch die Struktur des Menübaums.

Erwähnenswert ist die Möglichkeit zur Individualbelegung von drei der vier Tasten unterhalb des Steuerhebels. Dadurch könnt ihr oft genutzte Einstellungen mit einem Tastendruck öffnen oder Funktionen direkt aktivieren.

Dell G3223D On Screen Display
Die Menüstruktur macht einen aufgeräumten Eindruck.

Die Einschalttaste am unteren Rand hätte gerne etwas größer ausfallen dürfen und die Einlassung nicht ganz so plan mit dem Rahmen abschließen müssen. Leider ist die Schriftgröße innerhalb der Navigationsfenster etwas kompakt. Größere Textelemente wären durchaus hilfreich gewesen.      

Eine überraschend gute Farbdarstellung bietet der Dell G3223D

Im Gegensatz zum großen Bruder bekommt ihr beim Dell G3223D ein IPS-Panel mit QHD-Rasterung, heißt 2K-Auflösungsstandard mit 2560 x 1440 Pixeln. Dazu könnt ihr mit bis zu 165 Bildern pro Sekunde rechnen, falls ihr die notwendige Hardware dafür besitzt.

Anders als bei hochauflösenden 4K-Monitoren mit 120 Hertz und mehr erzielt diese Hardware-Kombination ganz bestimmte Vorteile, die QHD-Monitore so beliebt machen.

Durch die geringere Pixelanzahl sinkt zwar die effektive Pixeldichte auf dem Panel, der Unterschied zu einer nativen UHD-Auflösung ist im Gegensatz zum Sprung von Full-HD aber vergleichsweise gering. 

Dell G3223D Motion Weltall
Die schnelle Reaktionszeit und hohe Bildrate sorgen für eine flüssige Wiedergabe.

Dadurch haben entsprechende Bildinhalte kaum wahrnehmbare optische Nachteile für den Betrachter. Somit reichen die anliegenden 93 ppi des G3223D immer noch aus, um eine ausreichend hohe Bildschärfe zu erzielen und Konturen sauber abzubilden.

Eine Konsequenz daraus: Die Datenrate ist wesentlich geringer und erlaubt bei gleichzeitigem Einsatz des älteren HDMI 2.0 Standards die maximale Bildwiederholfrequenz anzuheben. Die zur Verfügung stehende Bandbreite wird so bestmöglich ausgenutzt. Weiterer Vorteil: Hohe Bildraten sind einfacher zu erzielen, da Leistungsreserven frei werden. Das sorgt für ein flüssigeres Spielerlebnis und mehr Übersicht auf dem Bildschirm.  

Dell G3223D Farben
Farben werden sauber wiedergegeben.

Insgesamt macht das Bild einen aufgeräumten Eindruck. Farben wirken abgestimmt und klar. Beim Darstellungsumfang wird sRGB vollständig und Adobe RGB zu 87 Prozent abgedeckt. DCI-P3 kommt mit staatlichen 95 Prozent weg und bescheinigt dem Dell damit auch eine durchaus gute Eignung für Bild- und Videobearbeitung.

In dunklen Szenen zeigen sich hin und wieder Schwächen, die auf den eher durchschnittlichen Kontrast zurückzuführen sind. Erstaunlich gut schneidet die Grey-Uniformity ab. Bis auf überschaubar kleine Stellen in den Eckbereichen, die minimal dunkler ausfallen, ist die Darstellung auf unserem Testgerät schön gleichmäßig.

Neben einer guten Blickwinkelstabilität sorgt die matte Bildschirmoberfläche zusammen mit der soliden Leuchtdichte des Panels dafür, dass direkt auf den Bildschirm treffende Lichtquellen nur wenig stören. Durch die Unterstützung des HDR400 Standards werden Highlights zwar nicht bestechend hell auf eure Netzhaut gebracht, Helligkeitsspitzen werden aber dennoch gut abgebildet.

Prompte Umschaltzeit

Die äußerst agile Umschaltzeit von etwas über 3 Millisekunden minimiert Nachlaufschatten beim Navigieren mit der Maus oder dem Verschieben von Fenstern auf dem Desktop effektiv. Konturen bleiben damit weitestgehend sauber.

Bis zu 165 Bilder die Sekunde runden das Leistungsbild ab und sorgen auch bei Videomaterial oder Echtzeitinhalten für eine angenehm flüssige Präsentation auf dem QHD-Bildschirm.

Dell G3223D Motion Flugzeug
Bewegungen fängt der G3223D sauber ein.

Prädestiniert für Ego-Shooter

Obwohl ihr beim Dell G3223D keine aktuelle HDMI 2.1 Schnittstelle vorfindet, müsst ihr euch deswegen keine Sorgen machen. Wie wir bereits im Abschnitt Bildqualität erwähnt haben, kann der Gaming-Monitor aufgrund seiner Spezifikationen ohne wesentliche Nachteile darauf verzichten. So ist dieses Modell einerseits indirekt hardwareschonender, bietet auf der anderen Seite aber die Möglichkeit, das Panel mit bis zu 165 FPS zu befeuern.

Besonders bei Ego-Shootern und Rennspielen sorgt das in Kombination mit der niedrigen Reaktionszeit für ein gutes Ergebnis, da ihr dort oftmals schnell agieren müsst und dafür eine gute Übersicht braucht. Für die Bildratensynchronisation zwischen Grafikkarte und Display bekommt ihr AMDs FreeSync Premium Pro und eine G-Sync Kompatibilität.

Dell G3223D Input Lag Messung
Unsere Input Lag Messung ergab eine zügige Reaktionszeit von 8,6 Millisekunden.

Per Konsolenmodus könnt ihr den G3223D speziell auf die Parameter eurer PlayStation oder Xbox hin abstimmen und somit neben Bildwiederholfrequenzen von bis zu 120 Hertz auf Xbox Series X|S und PlayStation 5 auch HDR– und VRR-Unterstützung mit einer Auflösung von bis zu 2K nutzen. Mit knapp über 8 Millisekunden fällt auch die Eingabeverzögerung angenehm niedrig aus.

USB-C statt HDMI 2.1

Neben zwei HDMI 2.0 Anschlüssen stellt Dell euch einen DisplayPort in der Version 1.4 zur Verfügung. Über eine verbaute USB-C Buchse könnt ihr das Videosignal von anderen Geräten bequem und adapterfrei an den Monitor durchreichen und die Anzeige so unkompliziert als zweiten Bildschirm am Laptop oder Rechner nutzen.

Hierfür besitzt der G3223D einen USB-Port-Mode, der für die entsprechende Kompatibilität sorgt. Daisy Chain zur Nutzung eine Multi-Monitor Lösung bietet Dell bei diesem Modell nicht an.

Dell G3223D Anschlüsse
Neben einem DisplayPort 1.4 Anschluss verfügt der Dell G3223D für zwei HDMI 2.0 Schnittstellen.

Ein USB-Hub mit zwei USB 3.0 Schnittstellen steht auf der linken Unterseite des Rahmens bereit. Auf diese Weise habt ihr über den Weg des USB-C Ports die Möglichkeit, Peripherie wie Tastatur und Maus anzuschließen oder die Daten externer Speicher direkt an euren PC weiterzugeben.

Mittels Miniklinkenanschluss könnt ihr eure Kopfhörer oder einfache Audiosysteme verbinden. Generell gefällt uns die Platzierung des Hubs aber nicht so gut. Im Lieferumfang sind ein DisplayPort 1.4 sowie ein USB-C Kabel enthalten. Zwei Netzstecker vom Typ F und G konnten wir ebenfalls finden. Nicht mit dabei ist ein HDMI-Kabel.

Dell G3223D Lieferumfang
Neben zwei Netzkabeln vom Typ F und Typ G lag unserem Testgerät ein DisplayPort und USB-C Kabel bei. Ein HDMI-Kabel fehlte.

Lichtleiste auf der Rückseite und weitere Features

Wie schon beim 4K-Gaming-Monitor G3223Q und anderen Modellen, verbaut Dell auch hier eine beleuchtete Leiste auf der Rückseite des Gehäuses. Das hüllt den Hintergrund — je nach Farbgebung — in ein mehr oder weniger dezentes Blau, das ihr bei Bedarf im Menü deaktivieren könnt. Dimm- und änderbar ist die farbliche Verzierung allerdings nicht.

Neben der besagten Möglichkeit, Schnelleinstellungen auf den rückseitigen Tasten abzulegen, verfügt der G3223D natürlich über vertraute Bildeinstellungsoptionen und bringt mehrere vordefinierte Anzeigeprofile für ausgewählte Spielgenres mit. Wollt ihr zwei Quellen gleichzeitig ansteuern, steht euch hierfür eine Bild-in-Bild Funktion zur Seite.

Dell G3223D Rückseitige Beleuchtung im Hellen
Die Beleuchtung auf der Rückseite ist ein nettes Gimmick.

Häufige Fragen zum Dell G3223D

Aufgrund der geringeren Auflösung aber kaum optischen Nachteilen, stehen der Grafikkarte mehr Leistungsreserven zur Verfügung. Diese können dann zum Beispiel genutzt werden, um die native Bildrate der Anzeige im Rahmen der möglichen Leistung zu erhöhen.

Ein LED-Monitor arbeitet auf Basis einer Hintergrundbeleuchtung und bringt den Vorteil einer höheren Leuchtdichte mit. OLED-Modelle nutzen selbstleuchtende Pixel. Vor allem in hellen, großflächigen Szenen kann sich die Helligkeit nicht mit der LED-Technik messen. Dafür bekommt ihr einen wesentlich besseren Kontrast mit perfektem Schwarz.

Das hängt vom Preis-Leistungs-Verhältnis ab und kann daher nicht pauschal beantwortet werden. Während ihr vernünftige, kostengünstige Gaming-Modelle bereits unter 150 Euro bekommt, können aktuelle Topmodelle je nach Spezifikationen auch im vierstelligen Bereich liegen.

Einfach ausgedrückt könnt ihr über das sogenannte Daisy Chain-Verfahren mehrere Bildschirme über einen einzigen DisplayPort von eurem Rechner aus hintereinander weg verbinden. Voraussetzung dafür ist, dass jeder anzuschließende Monitor und auch die Grafikkarte diesen Standard auch unterstützt.

Je höher die Anzahl der Bilder pro Sekunde, desto angenehmer wird nicht nur das Spielgefühl, auch die Bildschärfe bleibt bei schnellen Bewegungen besser erhalten und sorgt damit für mehr Übersicht beim Zocken.

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